1990
Etwas besonderes war der Sternmarsch gegen die geplante Sondermüllverbrennungsanlage in Westernach, bei dem auch der MV Pfedelbach mitwirkte. Mit einem Traktor fahrend, spielte man Trauerlieder und fuhr ab Hohebuch dem Zug voran.
Zum Schlossstraßenfest, das jetzt alle drei Jahre stattfinden soll, muss auch einmal auf die vielen Arbeits- und Helferstunden eingegangen werden, die die Vereine leisten. So zeigte sich der Musikverein nicht nur musikalisch, sondern bot den vielen Besuchern auch Köstlichkeiten und zu Trinken. Dieses Jahr waren „Hamburger“ und Knoblauchbrot sehr begehrt.
Die Jugendkapelle hatte sich mittlerweile „emanzipiert“ und unternahm schon eigene Ausflüge. Im Oktober waren der Altmühlsee, die Befreiungshalle bei Kelheim und das Kloster Weltenburg die Ziele.
Die Jüngsten des Vereins stellten ihr Können bei einem Vorspielabend unter Beweis. Insgesamt 23 Schüler waren mit ihren Ausbildern anwesend. Gleichzeitig trat erstmals die neu gegründete Jugendgruppe unter der Leitung von Carolin Walter auf.
In Ingelfingen fand das Jugendkritikspiel statt. Für die „Musique à la carte“ von W. Hautvast gab es in der Stufe mittelschwer die Note „sehr gut – gut“.
Als Ersatz für einen Ausflug wurde eine Nachtwanderung organisiert: Es ging zum „Bort nach Adolzfort“. Essen und trinken, erzählen und lachen, singen und schunkeln – alles für die Kameradschaft!
Bie der Jahresfeier war die besondere Überraschung der Auftritt der Wildecker Herzbuben in Pfedelbach. Mit ihrem Hit „Herzilein“ hatten Günther Planck und Erwin Pils einen Riesenerfolg.
1991
Die Jahreshautversammlung bestätigte alle Vorstandmitglieder. Erstmals ist die Zahl der aktiven Musikerinnen und Musikern auf 50 geklettert.
Im Naturfreundehaus Steinknickle bei Neuhütten kehren nicht nur Wanderfreunde ein. Dort kann man auch eine Musiker-Freizeit verbringen, wenn die Räume zum Proben auch in die Schule Neuhütten „ausgelagert“ waren. Für das Frühjahrskonzert, Tonaufnahmen und Wertungsspiel kommt ein solches intensives Proben allen Musikerinnen und Musikern zugute. Was die Tonaufnahmen betrifft, so hatten sich die Meisten leichter vorgestellt. Für das Einspielen von 5 Musikstücken auf Platte bzw. Kassette benötigte man 4 Termine von je 3 Stunden! „So klingt´s in Pfedelbach hört sich jetzt auf Kassette (fast) profimäßig an.
Das Musikfest erhielt seinen Reiz durch die Teilnahme des Spielmannszuges aus Zabeltitz. Mit dieser Gemeinde aus Sachsen hatte Pfedelbach zwei Jahre nach dem Fall der Mauer in Berlin Kontakt aufgenommen. Unter der Stabführung von Karsten Börner zeigten sich die Pfeifer und Trommler aus Zabeltitz in ihren schmucken Uniformen und marschierten in akkurater Weise durch Pfedelbach Hauptsraße.
Der Erfolg beim Wertungsspiel in Fichtenberg drückte sich wieder durch einen 1. Rang mit Belobigung aus. Diesmal wählte der Dirigent als Selbstwahlstück die „Rumänische Phantasie“ von F. Watz aus und das Pflichtstück hieß „Festmusik“ von J. Bönisch.
Hochzeiten von aktiven Musikern gab es 1991 auffallend viele. Der Privatsender Radio Regional brachte zwar nicht diese Hochzeiten, aber er stellte den MV Pfedelbach in der Sendung „So klingt es in der Region“ vor. Das Lied „Jeder Tag bringt neue Hoffnung“ von H. Wolf wurde für die Volkstümliche Hitparade ausgewählt und erreichte tatsächlich zweimal den 1.Platz!
Natürlich umrahmte man das 80jährige Jubiläum des TSV Pfedelbach musikalisch. Als Höhepunkt bei der eigenen Jahresfeier kann man das „Schwanensee-Ballett“ bezeichnen, das Lachstürme bei den Besuchern auslöste.
1992
Wie zuvor Walter Kocholl wird nun von Josef Bendeich, Dirigent seit Vereinsbeginn, mit der Förder-Medaille des Blasmusikverbandes in Silber ausgezeichnet.
Zum Herrenhölzle bei Unterheimbach wanderte man im Mai.
Wesentlich weiter führte der Ausflug: nach Zabeltitz in Sachsen. Dort erwiesen sich die Pfedelbacher als ebenso schrittsichere wie auch regenfeste Parademusiker und glänzten mit breitem Repertoire und stimmungsförderndem Einfallreichtum. Bürgermeister Jürgen Wecker sah die Verbindung der beiden Musikvereine als Stütze der Partnerschaft zwischen den Gemeinden. Beim Sportlerball gab´s „Musik von Plattenteller, und das vom Feinsten“. Ob Polonaise oder Twist – alles wurde getanzt. Nur schade, dass in Zabeltitz die Notenblätter (vor allem die von „Les Humphries“) so oft naß wurden!
15 Jahre Musikverein – so hieß das Motto des Musikfestes im Juni. 5 Kapellen unterstützten die Pfedelbacher. Übrigens ging das Fußball-Länderspiel Deutschland-Schweden 3:2 aus und wurde durch zwei Fernseher im Musikraum übertragen!
Die Hohenlohisch-Fränkische Trachtengruppe Öhringen hatte zum Volkstanz- und Trachtenfest in den Pfedelbacher Schlosshof eingeladen. Mit Mazurkas, Rheinländern, Drehern und Stampfern hatten die Musikerinnen und Musiker etwas ungewohnte Notenstücke vorzutragen.
Das „spielen“ nicht nur musikalisch zu verstehen sei, zeigte der Verein bei der Jahresfeier in Theaterstück „Die schwarzen Hände“. Die „Hohenloher Zeitung“ zog als Fazit eine „klang- und glanzvolle Leistung aller Musiker“.
1993
Diesmal fand die Musiker-Freizeit in der Jugendherberge Kirchberg / Jagst statt. Die 2 ½ Tage vergingen wie im Flug mit vielen Proben und abendlicher Geselligkeit. Für die kurzen und nicht geraden ruhigen Nächte hatten sogar die Herbergseltern Verständnis.
Das neue Feuerwehrgerätehaus am bisherigen Platz der Weinkellerei wurde eingeweiht. Was passt besser dazu als die Boogie „The Firemen“?
Kurz darauf hatte der HGV seine Leistungsschau bei strahlendem Sonnenschein. Da die ausgestellten Sonnenschirme nicht für alle Musiker rechten, halfen sich viele mit Schildkappen und machten so für die Firma Riedhamer Werbung.
Beim Schlossstraßenfest erlebten Tausende von Besuchern in ausgelassener Atmosphäre ein „Festival der Kultur“. Aus Zabeltitz war wieder der Spielmannszug angereist. Die Sachsen bewiesen mit schwungvollen Sambarhythmen, dass sie inzwischen ihr musikalisches Programm erweitert hatten.
Nicht als Sieger des Wettbewerbs – wie die Zeitung irrtümlich schrieb, aber mit dem Traumergebnis „sehr gut – gut“ schnitt der MV beim Wertungsspiel in Satteldorf-Gröningen ab. Das Pflichtstück hieß „Festlicher Beginn“ von K. Rehfeld. Das Selbstwahlstück „Prelude for Band“ von M. Schneider vereinigte am Schluss alle Register zu einer machtvollen Klangfülle.
Bei der IGA ( Internationale Gartenbau- Ausstellung) in Stuttgart vertrat der MV Pfedelbach das Hohenloher Land. Weil nicht alle Noten parat waren, überbrückte man die Zeit mit Marschmusik.
Die Heimattage Baden- Württemberg fanden dieses Jahr in Öhringen statt. Sogar das Fernsehen war da und filmte während des (schier endlosen) Festzuges.
„Exzellent dargebotene musikalische Vielfalt“ bezeichnete der Journalist das erste Kirchenkonzert in der evangelischen Kirche von Pfedelbach. „Notenfuchs“ Sepp Bendeich hatte von festlichen-feierlichen Klassikern bis zum Rock-Arrangements die richtige Auswahl getroffen. Auch das Zusammenspiel mit der neuen Orgel (Organist: Anton Noll) funktionierte gut. Der stehende Applaus nach „Jesus Christ Superstar“ wollte kein Ende nehmen!
1994
Zwei Personen, die von Anfang an dabei sind und sich sehr für den Verein engagieren, wurden mit der Fördermedaille des Blasmusikverbandes in Silber ausgezeichnet. Das Frühjahrskonzert, bei dem der MV Herbolzheim mitwirkte, war der geeignete Rahmen dafür.
Bei der Mai-Wanderung zur Wiese von Gotthilf Ungerer war das Traktorfahren für die kleinen das größte Erlebnis. Dafür wechselten sich zur Einweihung der Weinkellerei Hohenlohe in Adolzfurt die Weinproben mit den Musikvorträgen ab.
Der zweite Besuch in die Partnergemeinde Zabeltitz in Sachsen war wiederum von Regenwetter begleitet. Doch die freundschaftlichen Beziehungen wurden vertieft. Neben 6 Spielmanns- und Schalmeienzügen traten die Pfedelbacher als einziger Musikverein auf. Neugierig war man auf die angekündigte Modenschau und die „Erotik- Show“. Die Stadt Dresden wollten sie nochmals besuchen – bei besseren Wetter.
Zuhause gab es wieder eine Einweihung, und zwar das Bürgerhaus mit Kindergarten in Heuberg. Hier herrschte kein Mangel an heißer Sonne.
In Oberrot stellt sich die Jugendkapelle den Juroren des Jugendkritikspiels. Mit der Ouvertüre „Pacific Grandeur“ v. J. Olivadoti gelang ihnen die Note „sehr gut – gut“.
Ein Stück ohne Instrumente bot bei der Jahresfeier die Jugendgruppe. Geräusche und Töne wurden mit dem Mund und den Händen erzeugt – und das nach Noten. Was kann man sich aber unter dem Kürzel „MGVDMVP“ vorstellen? Natürlich den Männergesangsverein des Musikvereins Pfedelbach! Er hatte seine Premiere mit den Liedern „Ja, so sind´s, die Musikanten-Leit“ und „Es hängt ein Pferdehalfter an der Wand“. Zum Abschluss musste das Publikum gar noch ein chinesisches Lied lernen.