1985
Feste Jahresprogramme sind beim MV Pfedelbach inzwischen geworden: eine Maiwanderung, das Mitwirken einer Fronleichnamsprozession von der Schule zur katholischen Kirche, das Aufspielen am Tag der offenen Tür in der Gärtnerei Huber und die Unterhaltung der Senioren in der Festhalle.
Dieses Jahr kamen die Musikfreunde aus Leonding zum Gegenbesuch. Sie wurden genauso herzlich aufgenommen wie die Pfedelbacher vor zwei Jahren. Das große Weinfass unter dem Kellergebäude verfehlte nicht seine Wirkung – ebenso wenig die Weinprobe im wiederhergerichteten Marstallkeller. Am darauffolgenden Tag war eine Besichtigungsfahrt durch das Hohenloher Land angesetzt. Schloß Langenburg und die Stadt Schwäbisch Hall gefielen den Österreichern ausgezeichnet. Beim Abendkonzert wechselten die beiden Kapellen einander ab. Tags darauf verabschiedete man sich nach einem gemeinsamen Gottesdienst und einem Platzkonzert im Schlosshof in der Hoffnung auf ein Wiedersehen.
Doch zunächst mußten sich unsere Musiker auf ihr drittes Wertungsspiel vorbereiten. Es sollte in Crailsheim sein und verlangte in der Oberstufe eine beträchtlich Steigerung in technischer und melodischer Hinsicht: Das Pflichtstück hieß „Bach- Suite“, bearbeitet von A. Loritz, das Selbstwahlstück „Rhythmus der Freude“ von D. Herborg. Man wartete gespannt auf die Beurteilung der Bewertungsrichter und freute sich dann riesig auf den 1.Rang mit Belobigung! Zu Hause angekommen, packten die Musikerinnen und Musiker ihre Instrumente aus und liefen mit Marschmusik die Hauptstraße hinauf bis zum Schloss!
Der Jahresausflug wurde im „Jubiläumsjahr der Eisenbahn“ mit zwei Sonderwagen der Bundesbahn nach Nürnberg durchgeführt. Knapp 90 Personen nahmen teil.
1986
Zwei besondere Ereignisse waren diese Jahr für die Gemeinde Pfedelbach die Verabschiedung von Bürgermeister Erich Fritz sowie die Einsetzung des neuen Bürgermeisters Jürgen Wecker. Von Herrn Wecker wünschte man sich ebensolche Unterstützung wie in den vergangenen Jahren von Herrn Fritz.
Gleich viermal traten die Musiker beim 75jährigen Jubiläum des TSV Pfedelbach auf – wohl aus guter Tradition, weil sie ja aus einer Abteilung des TSV hervorgegangen waren.
Fränkische Schweiz und Fichtelgebirge hießen die Ziel des diesjährigen Ausflugs. Dabei waren eine Tropfsteinhöhle, eine Schwebebahn und eine Sommerrodelbahn die Attraktionen.
In diesem Jahr gab es noch eine außergewöhnliche Ehrung: Der erste Vorsitzende des Vereins; Walter Kocholl, konnte für seine 30jährige Musikerlaufbahn das Landesehrenzeichen in Gold entgegennehmen.
Zünftig bayrisch zu ging es bei der Jahresfeier. Der Durschtig Willi und der Wurzl-Sepp boten ihren gekonnten Tanzgesang dar.
1987
Nach vielen Arbeitsstunden konnte der neue Vereinsraum im Marstallgebäude, den die Gemeinde zur Verfügung gestellt hat, eingeweiht werden. Hier trifft man sich allwöchentlich zu den Proben, und auch die Ausbildungsstunden werden hier abgehalten.
Da erste Wochenende stand ganz im Zeichen des 10jährigen Vereinsjubiläums. Es begann mit einem „Tanz in den Mai“. Beim Festabend gab es nicht nur Musik, sondern auch eine Menge Ansprachen und Ehrungen. 22 Musikerinnen und Musiker wurden so „alt“ wie der Verein, nämlich 10 Jahre. Neu in Pfedelbach war der ökumenische Gottesdienst in der Festhalle. Beim Festmarsch durch die Straßen wirken 4 Musikkapellen mit. Alles traf in der Festhalle zusammen, wo es nur noch Stehplätze gab. Zum Ausklang des gelungenen Festes spielt die Blaskapelle Untersteinbach.
Der älteste Verein in der Gemeinde ist der Gesangsverein Concordia. Da versteht sich von selbst, dass der MV Pfedelbach zu seinem 125jährigen Jubiläum mitwirkt.
Beim Festzug lacht die Sonne und ließ die zahlreichen Fahnen der Gastvereine in allen Farben leuchten. Noch nicht genug der „Geburtstage“: im Juni feierte die Gemeine Pfedelbach ihre 950- Jahr- Feier. Es gab ein volles und tolles Programm! Vor dem Marstallgebäude, direkt vor dem Fenster des neuen MV-Proberaumes, wurde der Brunnen mit den Bronzepferden eingeweiht. Im Freien auf Bühnen und im Raum wurden allenthalben Musik gemacht. Eindrucksvoll war der Massenchor im Schlossgraben. Bei dem alle Gesangsvereine und 2 Blaskapellen mitwirkten. Vom Turm der evangelischen Kirche erklang zum Schluss der Zapfenstreich des Musikvereins.
Anlässlich der Jahresfeier konnten neue Instrumente vorgestellt werden: die Kesselpauken mit dem Stück „also sprach Zarathustra“ und das Xylophon für den „Zirkus Renz“. Beim Theaterspiel brachte ein Schüler seinen Fahrlehrer recht ins Schwitzen und das Publikum zum Lachen.
1988
Den Brauch, vor einem Wertungsspiel eine Musiker- Freizeit zu besuchen (wie ein Traditionslager für Sportler), begann der Verein der Jugendherberge von Murrhardt. Register- und Gesangsproben lösten sich ab mit geselligen Singen und Lachen.
Für Mai-Wanderungen bietet sich immer wieder der Weg durch den „Krabbenwald“ an. Im „Betrieb“ d.h. auf dem Hof von Albert Grün, wird dann zunächst musiziert bevor man sich weiter auf seine Wiese begibt.
Seit 1984 besteht mit den Musikern in Leonding bei Linz eine gute Freundschaft. Nun kommt eine neue Freundschaft mit den Musikverein Ostdorf bei Balingen hinzu. Die Musiker „von der Alb“ fühlten sich recht wohl in Hohenlohe, bestaunten das Pfedelbacher Fass und konnten auch nach der fünften Weinprobe noch ihre Noten lesen!
Die katholische Kirchengemeinde erhielt eine neue Glocke für ihren Kirchturm. Der Musikverein begleitete diese Glocke von der Festhalle bis zur Kirche.
Beim Jugendkritikspiel in Künzelsau erreicht die Jugendkapelle mit einer Ouvertüre von J. Olivadoti in der Anfängerstufe die Note „gut“.
Die Attraktion bei der Jahresfeier war der Alphorn-spielende Sepp Bendeich. So etwas hatte es in Pfedelbach noch nicht gegeben.
1989
Wieder aus 11 Mitgliedern bestand die neue Vorstandschaft des Vereins. Die größte Veränderung bezog sich auf den Ersten Vorsitzenden: Günther Planck löste Walter Kocholl ab, der dieses Amt 12 Jahre lang ausübte. Neu dazu kamen in den Vorstand: Sabine Kocholl, Thomas Deigner und Carolin Walter. Ausgeschieden sind Emil Jörke, Evelyne Klenk und Fritz Walter.
Beim Frühjahrskonzert trug der Gastverein Oberrot mit seinem Dirigenten Wilhelm Müller mit dazu bei, dass die Besucher begeistert waren und mehrmals „Zugabe“ riefen.
Die Mai-Wanderung war diesmal nicht gerade kurz. Auf dem Georg-Fahrbach-Weg ging es bis nach Oberheimbach zu einem hübsch gelegenen Grill- und Sportplatz.
In der Oberstufe spielte man beim Wertungsspiel in Untermünkheim mit. Das Selbstwahlstück hieß „Toccata for Band“ von F. Erickson und das Pflichtstück (das in einer Stunde einstudiert werden musste):“Canona Festiva“ von P. Huber. Es gab dafür die zweit-beste Bewertung: 1.Rang mit Belobigung!
Ein weiterer Höhepunkt in diesem Jahr war der Ausflug nach Ostdorf bei Balingen. Die Quartiersleute taten alles, um den Aufenthalt der Pfedelbacher Musikern so angenehm wie möglich zu machen. Und wenn der Busfahrer selbst aktiver Musiker ist, muss der Fahrplan auch nicht pünktlich eingehalten werden.
Auszeichnung gab es bei der Jahresfeier für 4 Musiker, die Lehrgänge erfolgreich abgeschlossen hatten. Der langjährige Vorstand Walter Kocholl erhielt gar die Ehrennadel des Landes Baden Württemberg sowie die Fördermedaille des Blasmusikverbandes in Silber.