1977
„Jugend will Blasmusik in Griff bekommen – so hieß der erste Bereich in der Hohenloher Zeitung, der von der Gründung einer TSV-Blaskapelle in Pfedelbach kündete. Im Mai 1977 war es, als aus den Reihen des TSV Pfedelbach heraus eine eigene Abteilung entstand, die sich rein musikalisch betätigen wollte. Drei Männer gründeten die TSV- Blaskapelle: Egon Netzer, damals TSV-Vorsitzender, Otto Fuchs und Helmut Rehklau. Als Dirigent stellte sich von Anfang an Josef Bendeich zur Verfügung, der eine große musikalische und pädagogische Erfahrung besitzt.
Dazu kamen 32 Schüler bzw. Jugendliche, die mit dem Einzelunterricht begannen, d.h. sich an Klarinette, Trompete, Horn, usw. ausbilden ließen. Die zunächst vom Verein gemieteten Instrumente wurden von den Eltern nach und nach gekauft. Heute gehören fast alle Instrumente den Musikerinnen und Musikern.
Eine erste Kostprobe ihres Könnens gaben die jungen Musiker vor dem Pfedelbacher Publikum in der Festhalle. Einige der wenigen sind noch heute dabei!
1978
Den ersten öffentlichen Auftritt hatte die TSV-Blaskapelle anlässlich der Jahresfeier des TSV. Mit Weihnachtsliedern, festlichen und unterhaltenden Weisen wurde die Jahresfeier musikalisch begleitet. In diesem 2. Jahr fanden schon eine Menge Veranstaltungen statt. Neben mehreren Geburtstagsständen gratulierte man musikalisch zur Wiederwahl von Bürgermeister Erich Fritz, machte eine Mai-Wanderung auf den Golberg, hob die inzwischen Tradition gewordenen Schlosskonzerte aus der Taufe, führte einen Kameradschaftsabend durch und wirkte sowohl bei der Nikolausfeier des TSV als auch bei der Weihnachtsfeier der Firma Willy Scheuerle mit. Insbesondere das Schlosskonzert im Oktober kam bei der Bevölkerung gut an. 11 Stücke umfasste das Programm und veranlasste die 300 bis 400 Zuhörer zu reichlichem Applaus. Der Schlosshof bietet eine ausgezeichnete Akustik sowie einen würdigen Rahmen für eine solchen Veranstaltung. Die Schlosskonzerte sind als Frühschoppenkonzert oder als Ganztagesprogramm, zusammen mit einer zweiten Kapelle, im Frühjahr oder im Herbst eine feste Einrichtung geworden.
Bei der ersten Jahreshauptversammlung wurde die Spendenbereitschaft von Betrieben und Privatpersonen sowie die Unterstützung durch die Gemeinde lobend hervorgehoben.
1979
Was wäre eine Blasmusik ohne das Marschieren und ohne Spiel in einem Festzelt? Nun, in diesem Jahr wurde beides ausprobiert!
Bei einer Informationsschau einiger Pfedelbacher Industriebetriebe kamen die Klänge erst mal aus dem Zelt. Und marschiert wurde anlässlich des Kinderfestes in Windischenbach.
Auch äußerlich hat sich das Bild verändert: Die Musikerinnen und Musiker traten nun in der einheitlichen blauen Uniformjacke und schwarzer Hose auf. Diese Investition ermöglichte Ehrenbürger der Gemeine, Willy Scheuerle. Auf 45 Musiker war die TSV-Musikkapelle – so der neue Name – inzwischen gewachsen. Die jüngste Musikerin war 10, der älteste 68 Jahre alt.
Erstmals wagte man es, beim Wertungsspiel mitzuwirken, das dieses Jahr in Bretzfeld stattfand. Die Pfedelbacher Musiker gehörten naturgemäß in die Anfängerstufe, erhielten aber ihren Vortrag („Kleine Festmusik“ von H. Hartwig) die Note „gut“. Anlässlich der Schlosseinweihung hatte die Gemeinde, zusammen in den Verein ein Straßenfest organisiert. Keine Frage, dass an den drei Tagen die Musikkapelle „Hochbetrieb“ hatte, denn zum festlichen Treiben gehören nicht nur das Essen und Trinken, sondern ebenso das Singen, Musizieren und Tanzen. Ein letzter Höhepunkt in diesem Jahr war ein Konzertabend, der zusammen mit dem Musikverein Ellhofen gestaltet wurde. Josef Bendeich hatte viel zu tun, dirigierte er doch beide Kapellen. Da wackelten schier die Wände der ehrwürdigen Pfedelbacher Festhalle, als fast 100 Musiker den Marsch „So klingt es in Pfedelbach“ von dem ehemaligen Öhringer Stadtkapellmeister Franz Wirth zur Uraufführung brachten!